Border / Procession - A Ritual of Water
Border/Procession – A Ritual of Water von Amanda Piña ist eine choreografische Auseinandersetzung, die in einem Tanz aus dem Stadtteil El Ejido Veinte in Matamoros, Tamaulipas verwurzelt ist – einer Grenzregion zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten, geprägt von Gewalt im Zusammenhang mit Drogenhandel, Militarisierung und prekären Arbeitsverhältnissen in Niedriglohnindustrien.

Historisch lässt sich dieser Tanz auf die sogenannten Danzas de Conquista (Eroberungstänze) zurückführen. Ursprünglich von der spanischen Monarchie inszeniert, stellten diese Tänze den christlichen Sieg über die Mauren auf der Iberischen Halbinsel dar. Während der Kolonialisierung dienten sie als rassistische Propaganda, um weiße und nicht-weiße Bevölkerungen zu unterscheiden, und wurden nach Lateinamerika exportiert. Indigene Gemeinschaften wurden gezwungen, die Rolle der „Mauren“ zu übernehmen und deren Niederlage darzustellen, während die christliche Figur den Triumph Spaniens verkörperte. Im Laufe der Zeit wandelte sich diese Tanzform jedoch in ein Zeichen des Widerstands – eine Art „Wiederaneignung“ im Angesicht kolonialer und neoliberaler Einflüsse.

In Border/Procession – A Ritual of Water arbeitet Amanda Piña mit verschiedenen lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen. Ziel ist es, Solidarität unter Frauen zu stärken – unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebensrealitäten. Ihre Choreografie durchdringt die komplexe Realität der Grenze und verwebt Elemente aus Hip-Hop, kolonialen Narrativen, indigenen Traditionen und Mystik. Piña macht deutlich, dass Grenzen nicht nur geografische Linien sind, sondern auch in unseren Körpern und Identitäten eingeschrieben sind.

Dieses kraftvolle Wasserritual ist ein feministisches Manifest – ein Versuch, Fürsorge und Heilung in den Mittelpunkt eines zukünftigen Miteinanders zu stellen. Indem Amanda Piña das Wasser anerkennt, das durch unsere Körper und unsere Umgebung fließt, schafft sie eine Grundlage für neue Solidaritäten, die über kulturelle, nationale und ästhetische Grenzen hinausreichen.


CREDITS

Künstlerische Leitung und Choreografie
Amanda Piña

Künstlerisches Design
Michel Jimenez

Choreografie und Weitergabe
Rodrigo de la Torre Coronado, Leiter der Danza de Matamoros

Übertragung
Daphna Horenczyk
Juan Carlos Palma Velasco
Lina Venegas
Matteo Marziano Graziano


Performance
Matteo Marziano Graziano
Daphna Horenczyk
Jorge Luis Cruz Carrera
Juan Carlos Palma Velasco
Lina Venegas
Rodrigo de la Torre Coronado
sowie Frauen* vom jeweiligen Aufführungsort


Dramaturgie und Entwicklung
Nicole Haitzinger

Forschung und Theorie
Nicole Haitzinger und Amanda Piña

Musik
Christian Müller

Live-Perkussion
Juan Luiz Cruz Carrera

Kostüme
La mata del veinte / Julia Trybula

Produktion
nadaproductions

Senior Advisor
Marie-Christine Barrata Dragono

Administration
Angela Vadori / Smart

Gefördert durch
Kulturabteilung der Stadt Wien

Die Recherche zu EHM Vol.4 Danza y Frontera wurde unterstützt vom Außenministerium Mexikos, der Mexikanischen Botschaft in Wien, der Nationalen Schule für Folkloristischen Tanz Mexikos (ENDF), INBA und dem Nationalen Institut für Schöne Künste Mexikos.







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