Amanda Piña, Danza y Frontera, 2018. Performance at Tanzquartier / Museumsquartier Wien - Halle G, October 2018. Photo © Hubert Marz
“Diese Arbeit ist all jenen gewidmet, die den Mut haben, sich zu bewegen – jenen, deren Körper Grenzen tragen” — Amanda Piña
Danza y Frontera (Tanz und Grenzen) von Amanda Piña ist eine Performance, die sowohl auf der Bühne als auch im Galerieraum präsentiert werden kann. Sie basiert auf einem Tanz, der an der Grenze zwischen Mexiko und den USA entstanden ist. Der Tanz aus dem Viertel El Ejido Veinte in Matamoros, Tamaulipas (Mexiko), wird heute in einem von extremer Gewalt geprägten Kontext ausgeführt – an einer Grenze, an der Drogenhandel, Militarisierung und Niedriglohnindustrien aufeinandertreffen.
Seine Wurzeln liegen in einer vorspanischen Tanzform, die später von der spanischen Krone (Casa de Austria/Habsburg) zur “Eroberung Mexikos” als Danza de Conquista (Eroberungstanz) instrumentalisiert wurde. Im Laufe der Zeit hat sich dieser Tanz weiterentwickelt und kann heute als Form des Widerstands gegen koloniale und später neoliberale Kräfte verstanden werden – eine zeitgenössische popkulturelle Aneignung, in der indigene Praktiken, koloniale Narrative, Hip-Hop-Kultur und indigene Mystik miteinander in Resonanz treten.
Danza y Frontera erforscht diese Grenzchoreografie und bringt ihre Protagonistinnen im Kontext der zunehmenden Abschottungspolitik des “Festung Europa”-Diskurses nach Wien. Als Grenzkörper bewohnen die Performerinnen einen Zwischenraum – sie erkennen dessen Macht und Begrenzungen und bewegen sich zugleich über alle kulturellen, nationalen und ästhetischen Grenzen hinweg.
CREDITS
Choreografie, Regie
Amanda Piña
Choreografie, Vermittlung
Rodrigo de la Torre
Recherche, Performance
Alma Quintana
Juan Carlos Palma
Alberto Montes
Paula Chaves
Performance
Rodrigo de la Torre
Matteo Marziano Graziano
Daphna Horenczyk
Dafne Moreno
Cristina Sandino
Antonio Raith
Dante Murillo
Recherche, Theorie
Nicole Haitzinger
Bewegungsstudien Feldenkrais
Joy Ackwonú
Technische Koordination
Szymon Olszowski
Musik
Christian Müller und Edgar Uriel Soria
Licht
Victor Duran
Video in der Performance
Amanda Piña
Susana Ojeda
Hubert Marz
Kostüme
La mata del veinte / Julia Trybula
Video- und Fotodokumentation
Susana Ojeda
Hubert Marz – estudio elgozo
Produktionsleitung
Angela Vadori
PR
Simon Hajós
Produktionsassistenz
Kira Koplin
Freiwillige Mitarbeit
Hannah Lejet
Produktion in Mexiko
Alma Quintana
Amanda Piña
Juan Carlos Palma
Eine Produktion von
nadaproductions
Koproduktion
Tanzquartier Wien
Mit Unterstützung von
Kulturabteilung der Stadt Wien
Bundeskanzleramt Österreich (BKA)
ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival
Österreichische Botschaft in Mexiko
Mexikanische Botschaft in Österreich
Escuela Nacional De Danza Folklorica de México
Diplomado Cómo Encender un Fósforo – Instituto Nacional de Bellas Artes (INBA)
Museo Universitario de Arte Contemporáneo (MUAC)
Museo Universitario del Chopo