Im Jahr 2018 taten sich Davi Pontes und Wallace Ferreira zusammen, um eine Trilogie von Choreografien zu entwickeln, die sich mit Selbstverteidigung gegen physische, imaginäre und epistemologische Gewalt auseinandersetzt. Repertório N.3 (Repertoire N.3) der abschließende Teil dieser Trilogie, feierte im Dezember 2023 auf der 35. Biennale von São Paulo Premiere.
Die Repertório-Trilogie zielt darauf ab, das Konzept allgemeiner Gewalt zu dekonstruieren und neue Perspektiven auf das Verstehen und Darstellen marginalisierter Erfahrungen zu eröffnen. Aufbauend auf postkolonialen, Gender- und Rassismustheorien hinterfragt diese künstlerische Forschung Gewaltstrukturen und strebt deren Überwindung an.
Im Verlauf der Trilogie erforschen Pontes und Ferreira, wie der Körper – geprägt durch seine Erfahrungen – die Fähigkeit zur Selbstverteidigung entwickelt. Wie lässt sich Gewalt darstellen, ohne sie zu reproduzieren? Indem sie ein choreografisches Repertoire der Selbstverteidigung zum Leben erwecken, wollen die Künstler*innen über physische Ausdrucksformen zum Nachdenken anregen und Diskussionen eröffnen – und dabei verschiedene Widerstandsstrategien als widerständige, kraftvolle Formen der Existenz sichtbar machen, die neue imaginative Möglichkeitsräume eröffnen.
CREDITS
Choreografie und Performance
Davi Pontes & Wallace Ferreira
Management und Distribution
Something Great
Koproduziert von
35. Biennale von São Paulo – Choreographies of the Impossible; Arsenic – Centre d’art scénique contemporain
Unterstützt von
ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival; Arsenic – Centre d’art scénique contemporain; Tanzhaus NRW; Kondenz Festival; La Becque.
BIOGRAFIEN
Davi Pontes ist Künstler, Choreograf und Forscher und arbeitet an der Schnittstelle von bildender Kunst und Choreografie. Er studierte Kunst an der Universidade Federal Fluminense in Rio de Janeiro sowie an der Escola Superior de Música e Artes do Espectáculo in Porto, Portugal. Seit 2016 präsentiert Pontes seine Arbeiten international in Kunstgalerien und auf Festivals. 2022 wurde er gemeinsam mit Wallace Ferreira beim ImPulsTanz Festival in Wien mit dem Young Choreographers’ Award [8:tension] ausgezeichnet. In seiner Praxis untersucht er die Verbindungen zwischen Choreografie, rassischer Identität und Selbstverteidigung und lädt das Publikum zur Reflexion über historische Narrative ein.
Wallace Ferreira ist multidisziplinärer Künstler*in mit einem Hintergrund in Tanz und bildender Kunst. Ferreira studierte an der Escola Livre de Artes da Maré sowie an der Artes Visuais do Parque Lage in Brasilien. 2022 wurde Ferreira gemeinsam mit Davi Pontes beim ImPulsTanz Festival in Wien mit dem Young Choreographers’ Award [8:tension] ausgezeichnet. Wallace Ferreiras Arbeiten wurden international in Kunstgalerien und auf Festivals gezeigt. Das künstlerische Schaffen überschreitet Konventionen und erkundet die Schnittstellen von Bewegung, Performance, Voguing und visueller Bildsprache.