(Die Race delirieren)
Delirar o Racial (Die Race delirieren) ist ein 32-minütiger Film bzw. eine Filminstallation, die traditionelle Vorstellungen von Raum und Zeit überwindet. In dieser Arbeit erforschen Davi Pontes und Wallace Ferreira, wie Race über das Lokale hinauswirkt – sie stellen konventionelle Vorstellungen von Differenz infrage und demontieren das Raum-Zeit-Kontinuum als einziges Deutungsmodell für Realität.
Inspiriert von den Überlegungen der brasilianischen Philosophin Denise Ferreira da Silva wurde Delirar o Racial jenseits linearer Zwänge geschaffen und beruht auf komplexen philosophischen Grundlagen. Der Film bedient sich choreografischer Techniken, um sich dem Ungewissen und der Unordnung zu nähern – mit dem Ziel, einen ethischen Rahmen für Schwarze Leben zu schaffen, der sich zeitlichen Begrenzungen entzieht.
Die Auseinandersetzung beginnt mit der Frage: “Wie kann Tanz als eine Form der Selbstverteidigung genutzt werden?” Pontes und Ferreira experimentieren mit symbolischen Abkehrbewegungen von staatlich legitimierter Gewalt und institutioneller Repression. Ihre Choreografie – beeinflusst von Kampfkünsten, Capoeira und einer kritischen Auseinandersetzung mit der Tanzgeschichte – nutzt Mimesis und rhythmische Muster, um unsere Wahrnehmung von Raum und Zeit zu erweitern. Das Ergebnis sind Bewegungsvokabulare, die tief in der Schwarzen Ästhetik verwurzelt sind.
CREDITS
Konzept und Performance
Davi Pontes
Wallace Ferreira
Auftragsarbeit von
Pivô Satélite
Distribution
Something Great
BIOGRAFIEN
Davi Pontes ist Künstler, Choreograf und Forscher und arbeitet an der Schnittstelle von bildender Kunst und Choreografie. Er studierte Kunst an der Universidade Federal Fluminense in Rio de Janeiro sowie an der Escola Superior de Música e Artes do Espectáculo in Porto, Portugal. Seit 2016 präsentiert Pontes seine Arbeiten international in Kunstgalerien und auf Festivals. 2022 wurde er gemeinsam mit Wallace Ferreira beim ImPulsTanz Festival in Wien mit dem Young Choreographers’ Award [8:tension] ausgezeichnet. In seiner Praxis untersucht er die Verbindungen zwischen Choreografie, rassischer Identität und Selbstverteidigung und lädt das Publikum zur Reflexion über historische Narrative ein.
Wallace Ferreira ist multidisziplinärer Künstler*in mit einem Hintergrund in Tanz und bildender Kunst. Ferreira studierte an der Escola Livre de Artes da Maré sowie an der Artes Visuais do Parque Lage in Brasilien. 2022 wurde Ferreira gemeinsam mit Davi Pontes beim ImPulsTanz Festival in Wien mit dem Young Choreographers’ Award [8:tension] ausgezeichnet. Wallace Ferreiras Arbeiten wurden international in Kunstgalerien und auf Festivals gezeigt. Das künstlerische Schaffen überschreitet Konventionen und erkundet die Schnittstellen von Bewegung, Performance, Voguing und visueller Bildsprache.