Ruhner Berge

Ruhner Berge ist eine Gemeinde mit 14 Dörfern in der Nähe von Parchim, einer Stadt im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns im Nordosten Deutschlands. Die Gemeinde liegt an der Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg und ist seit 1994 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, bekannt für dichte Wälder und beeindruckende Landschaften. Die Region beherbergt eine vielfältige Tierwelt, darunter Rehe, Wildschweine und seltene Vogelarten.


Ruhner Berge Wald, 2024 © Christian Binder



Etymologie & Geschichte


Der Name Ruhner Berge geht vermutlich auf zwei Ursprünge zurück, die sowohl sprachliche als auch historische Einflüsse widerspiegeln. Einerseits könnte er vom slawischen Wort ruh stammen, das “Ruhe” oder “Frieden” bedeutet. Andererseits besteht ein Bezug zum inzwischen verlassenen Dorf Ruhn, das erstmals 1369 urkundlich erwähnt wurde. Die Siedlung wurde später aufgegeben, Überreste waren jedoch noch in den 1980er-Jahren sichtbar.

Über seinen Namen hinaus hatte die Region Ruhner Berge lange strategische Bedeutung. Mit einer Erhebung von bis zu 176 Metern bot das Hügelland natürliche Aussichtspunkte über die umliegenden Niederungen, ein entscheidender Vorteil für die frühen slawischen Siedler. Im Mittelalter durchzogen Handels- und Militärwege das Gebiet und verbanden Dörfer und Güter in ganz Norddeutschland.





Bevölkerung & Wirtschaft


Gemeinde Ruhner Berge umfasst die Dörfer Marnitz, Suckow, Tessenow, Drenkow, Griebow, Jarchow, Leppin, Mentin, Mooster, Dorf Poltnitz, Hof Poltnitz, Malow, Poitendorf und Zachow. Sie entstand 2019 durch den Zusammenschluss von Marnitz, Suckow und Tessenow und zählt heute etwa 2.000 Einwohner*innen. Südlich liegt die nächstgelegene Stadt Parchim mit rund 18.000 Einwohner*innen.

Wirtschaftlich profitierte Ruhner Berge lange Zeit von seiner strategischen Lage entlang der Handelsroute zwischen Hamburg und Berlin, die kontinuierlichen Waren- und Personenverkehr durch die Dörfer brachte. Mit dem Bau der A24 im Jahr 1981 verlagerte sich der Verkehr jedoch auf die Autobahn, was zu einem wirtschaftlichen Rückgang führte.

In den letzten Jahren konzentriert sich die Region zunehmend auf Tourismus, Naturschutz und ländliche Erneuerung. Die hügelige Landschaft zieht Wandernde und Naturfreund*innen an, während durch nachhaltige Forstwirtschaft einErhalt der Biodiversität gefördert wird. Trotz dieses Wandels ist die touristische Infrastruktur noch begrenzt. Die meisten Hotels, Cafés und Restaurants befinden sich in Parchim und der näheren Umgebung.




Luftaufnahme von Marnitz, 2024 © Christian Binder
Luftaufnahme von Suckow, 2024 © Christian Binder

Luftaufnahme von Mentin, 2024 © Christian Binder
Luftaufnahme von Dorf Poltnitz, 2024 © Christian Binder
Luftaufnahme von Jarchow, 2024 © Christian Binder
Luftaufnahme von Pointendorf, 2024 © Christian Binder
Luftaufnahme von Mooster, 2024 © Christian Binder

Kultur



Die Kultur der Ruhner Berge ist eng mit der Landschaft und dem gemeinschaftlichen Leben verbunden – Zusammenkünfte und Feste spielen dabei eine zentrale Rolle. In den vergangenen Jahren sind zudem zeitgenössische Kunst- und Kulturorte in den Dörfern der Gemeinde entstanden, darunter das Künstlerhaus von Something Great in Mentin sowie Studio Katerbau in Marnitz, ein Raum für zeitgenössische Fotografie und bildende Kunst, gegründet von Maren und Til Katerbau.

Darüber hinaus entwickelt die lokale Theatergruppe Blaue Blume aus Drenkow, unter der Leitung von Marianne Enzensberger, seit vielen Jahren gemeinschaftliche Theaterprojekte, die nicht nur in der Gemeinde geprobt und aufgeführt, sondern auch in der Region auf Tour gebracht werden.



Studio Katerbau, 2022 © Maren Katerbau



Nachhaltigkeit


Die Gemeinde Ruhner Berge investiert zunehmend in ökologische Nachhaltigkeit. Im Zentrum der Naturschutzbemühungen stehen der Schutz der über 400 Jahre alten Kaisereiche sowie die Umsetzung nachhaltiger Forstwirtschaft – Maßnahmen, die seit der Ausweisung des Gebiets als Schutzgebiet im Jahr 1994 verfolgt werden.

Der Treptowsee, bei Mooster gelegen, spielt eine wichtige Rolle für die lokale Biodiversität und zieht zugleich Besucher*innen zu saisonalen Aktivitäten an. Auch wenn erneuerbare Energien bislang nur begrenzt ausgebaut sind, zeugen die zunehmende Zahl von Solaranlagen und Windrädern entlang der Radwege vom Engagement der Gemeinde für eine nachhaltige Entwicklung.



Luftaufnahme des Treptowsees in Ruhner Berge, 2024 © Christian Binder






Something Great - Performing Arts gUG (haftungsbeschränkt)
SG Künstlerhaus: Schloss Mentin, Am Schloss 2–4, 19376 Ruhner Berge
SG Büro: Dresdener Straße 8, 10999 Berlin
T: +49 30 2864 0944 (Berlin Büro)

E-mail: contact@somethinggreat.de

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