Der ägyptisch-finnische Performancekünstler und Filmemacher Samira Elagoz verbrachte Jahre damit, cis Männer zu filmen und zu erforschen – damals noch als weiblicher Künstler identifiziert. Während seine früheren Arbeiten Männlichkeit aus einer externen Perspektive betrachteten, richtet sich der Blick in Seek Bromance, einem 220-minütigen Performance-Film, der 2021 Premiere feierte, nach innen: Elagoz dokumentiert darin seine eigene Transition.
Seek Bromance ist eine Trans-Romanze am Ende der Welt – angesiedelt zwischen Insta-Realität und Sci-Fi-Dystopie. Gedreht während der COVID-19-Pause und des ersten Lockdowns in den USA, begleitet der Film die Beziehung zweier transmaskuliner Personen, die sich zu Beginn der Pandemie kennenlernen – beide mit einer Vergangenheit in der Darstellung hyperfemininer Charaktere, jedoch mit unterschiedlichen Vorstellungen von Männlichkeit. In intimen Aufnahmen dokumentieren Elagoz und sein Kollaborateur, der brasilianische Künstler Cade Moga, die Entwicklung ihrer Beziehung – vom ersten Aufeinandertreffen bis zur Trennung – und zugleich Elagoz’ langen Abschied von seiner femme-Identität.
Vor der Kulisse einer gespenstisch schönen, verlassenen Welt, in der es scheint, als hätte ein Virus alles ausgelöscht außer ihnen, erzählt der Film eine Liebesgeschichte, in der sie nur einander „infizieren“ können. Mit nur einem Auto, etwas Bargeld und einem Vorrat an Testosteron erkunden sie die komplexen Dynamiken von Männlichkeit und Weiblichkeit – eingebettet in die Isolation und Unsicherheit dieser Zeit.
CREDITS
Regie, Konzept, Schnitt und Dramaturgie
Samira Elagoz
In Zusammenarbeit mit
Cade Moga
Mit
Samira Elagoz & Cade Moga
Filmaufnahmen
Samira Elagoz & Cade Moga
Beratung
Bruno Listopad, Antonia Steffens
Zusätzliche Beratung
Otto Rissanen, Tiana Hemlock-Yensen, Richard Sand, Valerie Cole, Jessica Dunn Rovinelli, Michael Scerbo, Daniel Donato
Drehbuchberatung
Tiana Hemlock-Yensen, Richard Sand, Valerie Cole
Kamera-Beratung
Jeanette Groenendaal
Produktion
SPRING Performing Arts Festival
Koproduktion
Arsenic – Centre d’Art Scénique Contemporain, Black Box Teater, BIT Teatergarasjen, Frascati, Finnisches Kulturinstitut Benelux, Kunstenwerkplaats Pianofabriek
Distribution
Something Great
Unterstützt von
Ammodo, Fonds Podiumkunsten, Koneen Säätiö, Prins Bernhard Cultuurfonds.